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Bild: pixabay.com

Eine klassische Überprüfung der Kreditwürdigkeit ist für viele Finanzierungen und Kreditvergaben längst Grundvoraussetzung für die weitere Prüfung einer Finanzierungsvergabe. Neben der Zusammenarbeit mit Spezialisten wie der Schufa, Inkassofirmen und Kreditschutzverbänden findet in der Regel auch die Selbstauskunft Berücksichtigung für das weitere Procedere. Für eine Kreditvergabe nutzen die meisten Banken spezielle Scoring-Verfahren. Diese werden in die Bonitätsprüfung einbezogen und mit der persönlichen Prüfung kombiniert. Der materielle Teil stellt hierzu die wirtschaftlichen Voraussetzungen und die Wahrscheinlichkeit der Kreditrückzahlung direkt in Verbindung. Einkommensverhältnisse, bestehende Zahlungsverpflichtungen und das bisherige Zahlungsverhalten des Antragstellers werden genau unter die Lupe genommen. Scoring erleichtert eine rasche Bonitätsprüfung.

Statistische Analysen bilden die Basis

Doch wie funktioniert das Scoring genau? Zunächst ist das Verfahren ein mathematisches Modell, das unterschiedliche Daten nutzt, um einen Vergleichswert zu errechnen. Neben den eigenen Datenbeständen der Bank werden auch Auskünfte bei externen Unternehmen wie beim Inkassoportal zu finden, herangezogen. Zu den relevanten Daten zählen bestehende Kredite, Leasingverträge, Mobilfunkverträge, Kundenkonten für die Zahlung auf Rechnung sowie diverse Einkaufsrahmen. Zusätzlich werden Informationen über gerichtliche Mahnverfahren, Verbraucherinsolvenzverfahren, Kreditkündigungen oder die Beauftragung von Inkassoinstituten berücksichtigt. Zusätzlich beeinflussen die Anzahl vorhandener Giro- und Kreditkartenkonten oder die vorzeitige Rückzahlung von Krediten den Scoring-Wert.

Woher nehmen die Auskunfteien die Daten?

Sogenannte Auskunfteien nutzen in der Regel Datenmaterial angeschlossener Kunden. Dazu zählen unter anderem Banken, Versandhäuser, Versicherungen und Mobilfunkanbieter. Weitere Daten beziehen die Auskunfteien oft selbst aus den Schuldnerverzeichnissen der Gerichte. Kreditinstitute bewerten die gespeicherten Daten im Rahmen der verwendeten Scoring-Modelle mit unterschiedlicher Gewichtung. Verschiedene Daten werden in Ratingstufen kategorisiert. Die Bewertungen schwanken je nach Scoring-Modell, das angewendet wird. Dabei können persönliche Daten wie das Geschlecht, das Alter oder die berufliche Stellung von Personen in manchen Fällen ebenfalls einfließen. Da Banken in der Regel über umfassendere persönliche Informationen ihrer Kunden verfügen, können zudem vorhandenes Immobilieneigentum und weitere Vermögenswerte den selbst ermittelten Scoring-Wert beeinflussen. Abhängig vom Scoring-Modell bilden Auskunfteien und Kreditinstitute den Scoring-Wert schließlich als Prozentsatzes ab. Je höher dieser ist, desto besser ist die Einstufung der Bonität und damit verbunden die Einstufung der Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls von Kreditinstituten und Handelsunternehmen.

Scoring-Verfahren sollen objektivieren

Ziel der Scoring-Verfahren ist eine Objektivierung und Standardisierung der Vergabeentscheidung. Somit werden insbesondere Kreditentscheidungen von persönlichen Eindrücken und Präferenzen des Bearbeiters losgelöst und damit auch transparent nachvollziehbar. Weiter trägt das Scoring-Verfahren zu einer schnelleren Bearbeitung von Kreditanträgen bei. Denkt man etwa an den Abschluss von Mobilfunkverträgen so ist eine Bonitätsentscheidung in wenigen Minuten erforderlich. Dies wäre ohne das Prozedere des Scoring-Verfahrens völlig unrealistisch.